FREIE PARTIE

Grundform
des Carambol-Billardspiels. Es kann - mit Ausnahme der vier Eckfelder -
ohne weitere Einschränkung caramboliert werden. Sind die zwei vom
Spielball zu treffenden Bälle in einem Eckfeld versammelt, so darf eine
Carambolage gemacht werden, dann muss einer der beiden Bälle das Eckfeld wieder verlassen.
Eine
Meisterschaftspartie wird in der Regel auf 400 Punkte gespielt; starke Spieler beenden
eine Partie gelegentlich in einer Aufnahme; um ein internationales Turnier
zu gewinnen ist ein Durchschnitt von 100 - 200, d.h. 100 - 200 Punkte in 1
Aufnahme, erforderlich.
Das
"Um und Auf" der Freien Partie (vor allem in den höheren
Spielklassen) ist die "Amerikanische Serie". Dabei werden die
drei Bälle entlang der Bande ums Billard geführt. Der Spieler, der die
Bälle rasch zur "Amerikanischen Serie" (typische Stellung siehe
Grafik oben) vereinigen kann, hat
bereits die halbe Partie gewonnen und der Gegner - auf seinem Sessel in
eine passive Rolle gedrängt - kann nur hoffen, noch einmal ans Spiel zu
kommen.
Das
1. Turnier um die Weltmeisterschaft wurde in der "Freien Partie"
ausgetragen. 1873 trafen sich in der Irving Hall in New York City die
sechs stärksten Spieler der Welt. Der Franzose Garnier siegte mit 9.32
Durchschnitt - einer Leistung die heute von jedem mittleren Billardspieler
erbracht wird. Allerdings ist das heutige Material an Genauigkeit mit den
damaligen Billards, Bällen und Queues nicht zu vergleichen.
Nach
wenigen Jahren hatten sich die Spieler so vervollkommnet, dass man die
Distanzen der Partien auf viele Tausend hinaufsetzte. Die in der Folge
entstehende Monotonie vertrieb die Zuschauer und führte automatisch zur
Entwicklung des Cadrespiels. Erst 1928 wurde die "Freie Partie"
wieder in den internationalen Sportkalender aufgenommen. Die Partielänge
wurde auf 400 Punkte festgesetzt, die normalerweise von einem Meister in 30 - 60 Min.
gelöst werden. Ein besonderer Reiz für das Publikum ist die Tatsache,
dass jeder Rückstand von einem nervenstarken Spieler aufgeholt werden
kann.
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